Neue Westfälische / BIELEFELD
Zauberhafte Balletttänzerinnen zeigen ihr Können
Aufführung in der Stadthalle: Die Tänzerinnen der Schule für klassisch-akademischen Tanz zeigen ihr Können mit fantasievollen Choreographien
Judith Gladow /25.06.2018
Traumhaft: Amor (Lia Anna Gerdener) entführt Don Quichotte (Anton Spies) ins Land der Feen, wo er Dryaden, Göttinnen und natürlich auch seiner großen Liebe begegnet. | © Judith Gladow
Augenschmaus: Zum Auftakt zeigen Ballettschülerinnen beim "Festlichen Abend" ihr tänzerisches Können zur Musik von Léo Delibes. | © Judith Gladow
Bielefeld. Wenn einmal im Jahr die Ballettschule für klassisch-akademischen Tanz ihre große Aufführung inszeniert, ist den Zuschauern ein echter Augenschmaus garantiert. Am Wochenende glitten die Ballettschülerinnen in schillernden Kostümen wieder anmutig über die Bühne im großen Saal der Stadthalle. Der war zwar für die 250 Besucher etwas groß geraten, das schmälerte aber weder die wundervolle Leistung der Tänzerinnen noch den Genuss des Publikums, das vom "Festlichen Abend"
Zum Auftakt ließ es sich Tanzpädagogin Simone Schwerin nicht nehmen, die Besucher selbst zu begrüßen und die Eröffnung einer ihrer Schülerinnen zu widmen. Melissa Vivien Parczyk übernahm im ersten Programmpunkt ihre letzte Hauptrolle in einer Schulaufführung. Sie wechselt jetzt hinter die Kulissen, hat sie doch ihre Ausbildung zur Tanzpädagogin abgeschlossen. "Fast 15 Jahre war ich deine Lehrerin", sagte Schwerin zu ihr. Nun ist die Schülerin Kollegin geworden und unterrichtet mit ihr gemeinsam.
Fast ein Jahr hatten die jungen Tänzerinnen für die Aufführung geprobt. Das, was sie präsentierten, wirkte dann so mühelos, war so voller Leichtigkeit und Begeisterung, dass sie das Publikum entzückten. Zur Musik von Léo Delibes schwebten und wirbelten sie über die Bühne, manche Szenen erschienen wie gemalt. Vor allem Parczyk schlug in ihrer letzten Hauptrolle die Zuschauer in ihren Bann.
Das Programm teilte sich in drei Abschnitte und ein pompöses Finale, unterbrochen von Pausen, in denen sich die Tänzerinnen umziehen konnten und die Zuschauer sich begeistert bei Brezeln und Getränken austauschten.
Die Choreographien, die Schwerin für den Abend angepasst hat, wiesen auch humorvolle Elemente auf. Einfach zauberhaft träumte sich der kleine Ballettschüler Anton Spies in der Titelrolle des Don Quichotte ins Land der Feen und ihrer Königin Dulcinea (gespielt von Mia Sophie Schwerin). Engelchen, Dryaden und Göttinnen umschwärmten den jungen Helden dort. Auf diesen kurzen Abschnitt aus dem Ballett von Choreograph Marius Petipa zur Musik von Léon Minkus folgte ein weiteres Highlight: In einer Abwandlung des dritten Akts aus "Le Corsair" tanzten die Blumen im Garten.
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Besser-spät-als-nie-Beitrag: 1 Std. Unterricht und 1 Woche Muskelkater
Halide Aliova / 19.07.2018
Im Dezember bekamen wir im Studium die Aufgabe ein Projekt zum Thema „Sport“ zu fotografieren. „Das hatten wir doch schon mal!“, dachte ich mir innerlich. Tatsächlich hatten wir das Thema Sportfotografie bereits, jedoch nicht als große Projektaufgabe, die dazu noch benotet wird. Mir kam direkt eine Idee, die schon lange in meinem Kopf herumschwirrt, aber bis dato noch nicht realisiert werden konnte.
Bei Sport denken viele an Fußball, Fitness, Schwimmen oder andere Dinge.
Ist euch bei dem Stichwort „Sport“ auch der Gedanke an den klassischen Tanzstil „Ballett“ gekommen?
Mein Gedanke war sofort beim Ballett und an elegante und graziöse Ballerina.
Ich suchte mir einige Ballettschulen in Bielefeld raus und entschied mich dann für die Ballettschule für klassisch akademischen Tanz Bielefeld
Ich schrieb die Inhaberin Simone Schwerin über die Website der Ballettschule Bielefeld an und erzählte ihr über mein Projekt und erklärte ihr warum ich so gerne an ihrer Schule fotografieren wollte.
Schon nach 2 Tagen bekam ich eine Einladung zu einem Kennenlerngespräch und ich muss zugeben, dass ich ziemlich aufgeregt war.
Sie war eine große, schlanke Frau und hatte ihre blonden Haare zu einem klassischen Dutt gesteckt. Ganz in schwarz gekleidet kam sie lächelnd und freundlich auf mich zu und begrüßte mich.
Genau so hatte ich sie mir vorgestellt: Klassisch, elegant und äußerst höflich.
Ich bekam ihre Erlaubnis… allerdings nur unter einer Bedingung: Ich musste eine Unterrichtsstunde mitmachen um selber einmal zu erfahren wie es ist Ballett zu tanzen.
„Wenn Sie selber einmal Ballett getanzt haben, können sie sich besser hineinversetzen und bessere Aufnahmen machen.“
Ich musste ihr Recht geben. Um etwas gut zu fotografieren muss man eine Verbindung schaffen.
Sie gab mir also eine Leggins, einen Body und ein paar Ballettschuhe für meine Unterrichtsstunde und ein paar Tage später stand ich dann da in meinen Outfit, das ein wenig zu eng war.
Ich muss dazu sagen, dass ich wirklich ungelenkig geworden bin und vor dieser Unterrichtsstunde lange kein Yoga oder Sport gemacht habe.
Wir standen also alle an der Stange und machten ein Plié nach dem anderen, streckten die Beine in die Luft und dehnten uns.
Hochspannung am ganzen Körper. Jeder Muskel war kontrolliert und unter Spannung.
Dann sah ich mich selbst im Spiegel und musste so heftig lachen. Ich sah nicht annähernd aus wie eine klassische Ballerina, die ihren Tanz versteht. Im Gegenteil… ich kann euch nicht einmal beschreiben wie das aussah oder was das werden sollte, was mein Körper da für Verdrehungen veranstaltete.
Ich war auf jeden Fall froh als es vorbei war und wusste erst nach dem Training was Ballett eigentlich für ein Hochleistungssport ist.
Ich war wie immer mit dem Auto da und hatte direkt nach dem Training so heftigen Muskelkater, dass ich wirklich langsam gefahren bin. Hauptsächlich, weil ich mein Bein nicht so schnell auf die Bremse bewegen konnte. Der Muskelkater blieb ca. 1 Woche.
Bei dem Gedanken an dieses Training muss ich wieder lachen. Amüsant und eine Erfahrung für mich und ganz viel Respekt meinerseits an alle Ballerina dieser Welt!
Nach dem ich dann auch die unterschriebenen Einverständniserklärungen der Eltern von minderjährigen Kinder hatte, packte ich mein 35er Nikon, mein 50er Nikon und mein 85er Tamron Objektiv ein.
Ich war bei mehreren Trainings an mehreren Tagen vor Ort und habe die ganz Kleinen und auch die ganz Großen fotografiert. Ich versuchte stiller Beobachter zu sein, was mir auch ganz gut gelang.
Und nach allen Aufnahmen musste ich dann 6 Fotos für mein Projekt abgeben. Das war wirklich eine schwere Entscheidung, da ich so viele schöne Aufnahmen hatte und ein Stück Herz mit drinnen steckte.
Die Inhaberin Simone Schwerin macht ihre Arbeit als Trainerin und Leiterin der Ballettschule Bielefeldwirklich mit Leidenschaft, das merkt man. Jeder der Interesse an klassisch-akademischen Tanz hat, egal ob klein, groß oder bereits Erwachsen, dem kann ich die Ballettschule Bielefeldnur ans Herz legen.
Nun genug geschrieben, ich bin schließlich Fotografin!
Ich möchte euch noch meine liebsten Aufnahmen zeigen.
Vielen lieben Dank schon mal für euer Interesse und fürs Lesen! :-*
Eure Halide
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WESTFALENBLATT
Mo., 05.06.2017
Absolventinnen der Ballettschule Bielefeld zeigen »Dornröschen«
Märchenhafte Aufführung
Bielefeld (WB/bp). Höhepunkt nach einem dreiviertel Jahr intensiven Trainings: Die Absolven- tinnen der Ballettschule für klassisch-akademischen Tanz Bielefeld zeigten »Dornröschen«. Pjotr Iljitsch Tschaikowski schrieb die Musik zum Märchen »La belle au bois dormant« von Charles Perrault; es wurde 1890 uraufgeführt und gehört auch heute noch zum Standardrepertoire des Klassischen Balletts.
Die jungen Tänzerinnen zeigen in aufwändigen Kostümen das Ergebnis intensiven Trainings. Foto: Thomas F. Starke
Theaterleiterin Simone Schwerin hatte mit ihren Klassen die Geschichte von der Eröffnungspolonaise bis zum Prolog einstudiert. Die jungen Tänzerinnen (und Tänzer) trugen aufwändige Kostüme, deren Anblick allein schon der Besuch der Schulaufführung wert war.
Es gelang, eine märchenhafte Atmosphäre auf die Bühne zu zaubern – der große Saal der Stadthalle war allerdings mit rund 300 Zuschauern nur unzureichend besucht. Die, die gekommen waren, be- lohnten das, was ihnen geboten wurde, aber mit begeistertem Applaus.
Es gab Hofdamen, Kinderfrauen, Gefolge, eine Vielzahl von Feen, zuständig für Flieder, goldenen Wein oder Bergkristall und natürlich Prinzessin Aurora (Dornröschen), getanzt von Lea Katharina Kordbarlag und die Königin (Melissa Vivien Parczyk). Die einzelnen Klassen (Rosa, Blau, Weiß, Ko- rall) boten immer wieder neue Blickfänge in 90 Minuten.
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Dornröschen-Ballett begeistert Publikum
Stadthalle: Ballettschüler beweisen Eleganz und Körperbeherrschung. Humorvolle Elemente bei der Aufführung
Im Mittelpunkt: Dornröschen, dargestellt von Lea Katharina Kordbarlag, tanzt elegant über die Bühne.
FOTO: JAN MOSHAGE
Mitte (jam). Aufwendige Kostüme, Musik, ein berühmtes Märchen und viel tänzerisches Können standen an diesem Wochenende auf dem Programm in der Stadthalle. Die Schüler der Ballettschule für klassisch-akademischen Tanz zeigten ihr Können bei Aufführung von Prolog und erstem Akt von Dornröschen. Die Gesamtleitung hatte Simone Schwerin. Das Publi- kum war begeistert und ju- belte und applaudierte laut nach jeder Szene.
Bei Prinzessin Auroras (Dornröschens) Tauffest ist zunächst alles in bester Ord- nung. Es wird gefeiert und getanzt, die Gäste tragen prachtvolle Kleider und alle sind bes- ter Laune. Viele gute Feen sind eingeladen beschenken die Neugeborene mit Schönheit, Klugheit, Anmut, Kraft, Weisheit und Beredsamkeit. Doch dann verändert sich die Sze- nerie. Die in schwarz gekleidete böse Fee Carabosse, dar- gestellt von Kristin Pucker, be- tritt die Bühne mit höhnischem Lächeln und stolz gerecktem Kinn. Die Lichter fla- ckern, als sie das unschuldige Kind verflucht.
Die Geschichte von Dorn- röschen dürfte wohl den meis- ten bekannt sein. Die Schülerinnen von Simone Schwerin präsentierten das bekannte Märchen als Ballettaufführung mit viel Eleganz und Körperbeherrschung und auf- wendigen Choreographien. Ein Dreivierteljahr lang probten sie mit viel Fleiß und Lei- denschaft und ernteten für das Ergebnis viel Beifall seitens des Publikums. Die Musik, kom- poniert von Pyotr Ilyich Tchaikovsky, wurde auch in der Disneyverfilmung von 1959 verwendet.
Doch bei der Aufführung in der Stadthalle wurden auch humorvoll einige moderne Elemente mit eingeflochten. So hat die 16-jährige Aurora nur ihr Handy und Partys im Kopf und treibt die Feen, ihre treuen Beschützer, damit zur Ver- zweiflung, während die er- wachsene Prinzessin, gespielt von Lea Katharina Kordbar- lag, mit Begeisterung ihren Führerschein macht, und gleich die Feen auf eine Rund- fahrt mitnimmt.
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